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Bauen auf anspruchsvollem Baugrund

Der Bau eines Gebäudeensembles im Zukunftspark Wohlgelegen in Heilbronn für den neuen Bauhof des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamtes Neckar in Stuttgart ist der bisher größte Auftrag in der Firmengeschichte von BöppleBau. Auftraggeber ist die HOCHTIEF PPP Solutions GmbH. „Bei Hochtief sind wir als regionaler Partner bereits bekannt“, erklärt Jonas Mehl, verantwortlicher Projektvorbereiter bei BöppleBau. Bereits 2018/2019 hat BöppleBau für die VIA 6 West in Bad Rappenau den neuen Bauhof der Autobahnmeisterei gebaut. „2021 kam Hochtief auf uns zu und hat gefragt, ob wir Interesse hätten, gemeinsam mit Hochtief den Bauhof für das WSA anzubieten“, sagt Jonas Mehl. BöppleBau hatte Interesse – und bekam 2023 den Zuschlag für den kompletten schlüsselfertigen Gewerbebau, ausgenommen Wasser- und Maschinenbau. 

Das hochkomplexe Projekt wird von Hochtief als alleinigem Vertragspartner der WSA gesteuert und ist nach Fertigstellung über einen Zeitraum von 25 Jahren verantwortlich dafür,  den Bauhof zu betreiben und zu warten. BöppleBau ist hauptverantwortlich für Planung und Ausführung des Hochbaus. 
„Maschinenbau, Wasserbau und die Firma Böpple arbeiten während der Bauzeit Hand in Hand“, kommentiert Projektleiter Christian Vogt die Vorgehensweise. Probleme und Schwierigkeiten werden konstruktiv miteinander besprochen und gemeinsam Lösungen gefunden. 
Für BöppleBau stellen sich bei dem Projekt mehrere Herausforderungen. Da ist zum einen der anspruchsvolle Baugrund. Gebaut wird auf Reststoffen der Solvay-Chemie. Diese reagieren empfindlich auf Wasser und müssen deshalb vor Witterungseinflüssen geschützt werden. Dies hat umfangreiche bauliche Maßnahmen zur Folge. Zum anderen müssen zahlreiche geotechnische Maßnahmen ergriffen und Bodenverbesserungsmaßnahmen durchgeführt werden.
Der planerische Aufwand des Bauhofes ist mit der Helling-Anlage und dem dazugehörigen Maschinenbau sehr aufwändig. Hier waren von Beginn der Angebotsphase bis zur Ausführung zahlreiche Abstimmungen mit Planern von Wasserbau und Maschinenbau, ausführenden Unternehmen und dem Auftraggeber notwendig. Der jetzt fertig gestellte Massivbau an der neuen Helling-Anlage ist eine beachtliche planungstechnische und bauliche Leistung. Die Anlage erlaubt es dem Nutzer später, Schiffe bis in die Werkstatthalle zu ziehen und dort unabhängig von der äußeren Witterung Wartungs- und Reparaturarbeiten auszuführen.

„Die Zusammenarbeit mit dem Wasserbau während der Herstellung der Helling war für uns als bodenständiges Bauunternehmen hoch interessant“, berichtet Christian Vogt. Auch hier traten immer wieder unvorhergesehene Schwierigkeiten auf, die unter der Wasseroberfläche schlummerten. Zusammen im Projektteam konnten diese aber immer bewältigt werden wie etwa die Entsorgung von über 2.000 Tonnen Neckarschlamm, der beim Aushub der Helling anfiel. Aufgrund der flüssigen Konsistenz konnte dieser nicht mit LKW über den Landweg abtransportiert, sondern musste von der Baustelle direkt auf Schiffe zum Abtransport geladen werden.

Auch die Anforderungen an die einzelnen Gebäude waren sehr umfangreich. „Für die Planung war es die größte Herausforderung, die Größe und die Anzahl der verschiedenen Nutzungen zu koordinieren und in Form zu bringen“, erklärt Böpple-Architekt Ulrich Schmidt. Das Gebäudeensemble besteht aus Lagerhalle, Magazin, Bürogebäude, Sozialbereich, Montagehalle mit Schiffshebeanlage Helling und Wasserbau sowie aus den Werkstätten Schreinerei, Hydraulik, Schlosserei, Schweißerei, Metallwerkstatt, Elektrotechnik und Nachrichtentechnik. „Als öffentlicher Auftraggeber legte das WSA insbesondere Wert auf ein nachhaltiges Gebäude mit sehr niedrigem Energieverbrauch. Das Projekt wird zum Abschluss mit einer Silberplakette gemäß des Bewertungssystems für nachhaltiges Bauen (BNB) ausgezeichnet“, hebt Christian Vogt hervor. Um dies zu erreichen, waren ebenfalls viele Abstimmungen mit externen Planern für Bauphysik, Technische Gebäudeausstattung (TGA) und Elektro notwendig.
 

Für Daniel Fischer, Projektkoordinator bei Hochtief, hat sich die Zusammenarbeit mit BöppleBau positiv gestaltet. „Die Kollegen sind sehr engagiert und reagieren schnell und unbürokratisch bei Unvorhersehbarkeiten. Bei Dingen, die nicht im Leistungsverzeichnis stehen, ist Böpple stets kooperativ und unterstützt konstruktiv bei der Lösung“, sagt er. Auch Ties Bos, Fachgebietsleiter Wasserstraße beim WSA und Leiter der Bauabteilung Stuttgart, ist hochzufrieden. „Ich war noch nie auf so einer sauberen und gut organisierten Baustelle“, sagt er. BöppleBau kennt er bereits von früheren gemeinsamen Projekten. „Mein positiver Eindruck ist erneut bestätigt worden“, betont er ausdrücklich. Und stellt in Aussicht, auch künftige Projekte des WSA mit Böpple anzugehen. 
Das Bauprojekt ist schon weit gediehen. Im Bürogebäude wurde die TGA Rohinstallation abgeschlossen und der Innenausbau hat begonnen. In der Kaltlagerhalle wurde die Bodenplatte betoniert und das Dach abgedichtet. In der Werkstatthalle ist BöppleBau in den Endzügen bei der TGA Rohinstallation. Hier folgt nun der Estricheinbau. Die Hellingfundamente im Neckar wurden fertiggestellt, so dass der Maschinenbau beginnen kann. Fertigstellung des Gesamtprojekts ist voraussichtlich im Herbst 2025.